Das Angebot an Luftfiltern umfasst bei den meisten Kataloganbietern mehrere Seiten. Allerdings handelt es sich dabei häufig um Produkte, die keine Chance auf Legalisierbarkeit haben. Für eine gesetzeskonforme Nutzung ist diese aber wichtig, egal ob als ABE, EG-BE oder TÜV-Teilegutachten, denn der Luftfilter stellt ein relevantes Bauteil dar, das nicht ohne Weiteres verändert werden darf. Paragraph 19 der StVZO sagt dazu: „Die Betriebserlaubnis des Fahrzeugs erlischt (nur), wenn Änderungen vorgenommen werden, durch die ()....c) das Abgas- oder Geräuschverhalten verschlechtert wird.“
Von einer solchen Verschlechterung kann beim Umbau der Ansaugeinrichtung ausgegangen werden, da die am Markt befindlichen, illegalen Luftfilter größtenteils „offen“ sind, also eine deutlich höhere Luftmenge fördern, was das Ansauggeräusch verstärkt und somit das Betriebsgeräusch lauter macht. Um dies zu verhindern, hat die Zubehörindustrie spezielle Sets entwickelt, durch deren Einbau solch offene Luftfilter nur diejenige Luftmenge zulassen, die auch der Originalfilter zur Einspritzanlage weiterleitet. Wer vor hat, weiterhin mit der serienmäßigen Auspuffanlage zu fahren, ist damit gut beraten und kann auch eigentlich illegale, weil zu offene Filter eintragungsfähig machen. Wir haben in diesem Test ausschließlich legale Luftfilter-Kits berücksichtigt …

Dabei galt es folgende Fragen zu klären: Wie einfach ist der Umbau? Was muss ich beachten? Kann ich den Luftfilter auch wieder problemlos zurückrüsten? Bringt der neue Aircleaner neben veränderter Optik auch noch etwas mehr Leistung? Als Umbau- und Testobjekt wählten wir eines der am meisten verkauften Harley-Davidson-Modelle der letzten Jahre, eine Dyna Street Bob des Modelljahrgangs 2013 mit 96 cui-Motor. Als erste Maßnahme wurde die Street Bob in der Serienkonfiguration auf die Rolle gestellt. Mit diesen Werten als Ausgangspunkt, mussten dann die anderen Filter zeigen, was sie können. Wir gingen im Vorfeld nicht davon aus, dass sich viel bezüglich veränderter Leistungsdaten tun würde, wurden aber durch die Ergebnisse eines Besseren belehrt. Alle Filter-Kits bis auf einen brachten mehr Leistung und mehr Drehmoment; manche erhöhen die Leistung etwas über die des Serienniveaus, manche aber liegen bis zu zehn Prozent darüber. Erfreulich dabei ist, dass bei der Mehrzahl der Probanden der Leistungs- und Drehmomentzuwachs kontinuierlich im gesamten Drehzahlbereich ansteht. Was andererseits kein gutes Licht auf die Serien-Brotbüchse wirft.
Der Umbauaufwand hielt sich übrigens in Grenzen. In maximal einer Stunde sollte ein versierter Mechaniker den kompletten

Wechsel vollziehen können. Einige Anbieter liefern eine detaillierte Anbauanleitung mit (siehe Kästen), die es auch Selbstschraubern ermöglicht, die nötigen Arbeitsschritte durchzuführen. Voraussetzung aber ist, über die benötigten zölligen Werkzeuge zu verfügen. Menschen mit zwei linken Händen sollten sich unbedingt an den Schrauber ihres Vertrauens wenden. Und bitte nicht vergessen: Nach dem Umbau steht dann noch die Eintragung des neuen Luftfilters in die Fahrzeugpapiere an, was aber mit Hilfe des mitgelieferten TÜV-Gutachtens nur eine Formalität darstellt.