Endlich herrscht Gewissheit. Die lange Zeit geheim gehaltenen Details über den neuen Modelljahrgang sind nun bekannt. Die eigentliche Überraschung ist: Aus technischer Sicht gibt es nichts Neues. Keine Überraschung ist, dass es verschiedene Modelle in einem „Anniversary“-Outfit gibt. 2013 feiert die Company ihr 110-jähriges Bestehen und es hat schon eine gewisse Tradition, solche Jubiläen mit entsprechenden Sondermodellen zu begehen.
Jede einzelne Maschine ist mit einer Plakette versehen, auf der die fortlaufende Fertigungsnummer des je-weiligen Sondermodells verzeichnet ist, und jede einzelne trägt exklusive Lackfarben sowie ein einzigartiges Tankemblem, die es als „110th Anniversary Edition“-Modell ausweisen. Zu den Insignien jedes 110th Anniversary-Bikes zählt das mit einer einzelnen Schwinge versehene Tankemblem aus echter Kupferbronze, das schwarz vernickelt und anschließend erneut bearbeitet wird, um den Bronzeton wieder hervortreten zu lassen. In jedes Emblem ist ein helles, goldfarbenes „Bar and Shield“-Cloisonné eingelassen.
Zusätzlich zu diesem Anniversary Tank-Badge ist jedes Jubiläums-Bike mit modellspezifischen Logos und Ausstattungsfeatures versehen. Die Zweifarbenlackierung ist jeweils in Schwarz und Metallic-Braun gehalten. Sechs Modelle gibt es in dem Sonder-Look, als da sind: die Sportster XL 1200 Custom, die Dyna Super Glide Custom, die Softails Fat Boy Special und die Heritage Softail Classic sowie die Tourer Road King Classic und die Electra Glide Ultra Limited.....

Hinzu kommen noch drei Anniversary-Modelle der Abteilung „Custom Vehicle Operations“ (CVO), die aber ein anderes, schwarzgraues Zweifarben-Outfit tragen. Hard Candy Custom Auch die andere bedeutende Neuerung hat mit Farben zu tun. Schon im letzten Jahrgang bei der Sportster „Seventy-Two“ eingeführt, gibt es jetzt noch drei andere Harley-Modelle, die ab Werk mit einer sehr speziellen Kristallic-Lackierung geordert werden können. „Hard Candy Custom“ nennt Harley diese Lacktechnik, die ihren Ursprung in den extremen Glitterlacken der späten 1960er Jahre hatte. Als erste Schicht dieser Lackierungen dient jeweils ein schwarzer Grundlack. Darauf wird eine Schicht aus Harz aufgebracht, in die zahllose durchgefärbte Plättchen eingelagert sind, die siebenmal so groß sind wie die Pigmente herkömmlicher Metallic-Lacke. Als Nächstes wird das Ganze mit mehreren Schichten Klarlack überzogen, die jeweils von Hand glatt geschliffen werden. Auf diese Weise entsteht ein Effekt von eindrucksvoller Intensität und Tiefe. Als Abschluss bringen die Lackierer die modellspezifischen Graphics und spezielle Hard Candy Custom Logos auf. Neben der bereits erwähnten Seventy-Two kann man verschiedene spektakuläre Glitterlacke auch für die mild modellgepflegte Street Bob, die Softail Deluxe und den Megaseller Forty-Eight ordern.
Apropos modellgepflegte Street Bob: Ihr ohnehin minimalistischer Charakter wurde noch mehr in Richtung „markant“ gestaltet. Das Dyna-Einstiegsmodell verfügt jetzt über schwarze Tauchrohre und schwarze Gabelbrücken, sowie über einen cleanen Heckfender mit kombinierten All-In-One-Blink-/Rückleuchten. Der halbhohe Ape sitzt auf neuen Risern. Neben dem oben erwähnten Glitterlack gibt es die Street Bob jetzt auch in einer zweifarbigen Version. Übrigens: Während die Street Bob und die Super Glide Custom hier bei uns nach wie vor nur mit dem Twin Cam 96 motorisiert sind, kommen die übrigen Dyna-Modelle, wie bereits im letzten Jahr die Switchback, im Modelljahr 2013 endlich mit dem drehmomentstärkeren Twin Cam 103-Motor.
Für 2013 bietet Harley zusätzlich zu den fünf „normalen“ Sportster-Modellen zwei „Factory Custom Limited Editions“ an: Als „XL 1200CA“ im rot-schwarzen Nascar Look mit Custom Graphics, schwarzen Fünfspeichen-Gussrädern, Drag-Style-Lenker und mattschwarzem Motor. Und als „XL 1200CB“ in mattschwarzem Custom-Lack mit schwarzen Drahtspeichenrädern, Mini-Ape und vor-verlegten Rasten. Wie alle Modelle verfügen die neuen Sportster-Typen über so praktische Features wie das Smart Security System, welches die Wegfahrsperre und die Alarmanlage automatisch aktiviert und deaktiviert.
„Breakout“
Der absolute Knaller des neuen Modelljahrgangs ist unbestritten die neue CVO-Softail „Breakout“.
Sie ist ein wirklich atem-beraubendes Custombike. „Wir haben ganz bei Null angefangen, nämlich mit einer völlig gestrippten Softail als Ausgangsbasis. Um das Bike so kompakt und muskulös wie möglich zu gestalten, haben wir die Fender so kurz gehalten, wie es die Zulassungsvorschriften erlauben, so dass möglichst viel von den Reifen zu sehen ist. Generell haben wir nach der Devise gearbeitet ,so wenig wie möglich, so viel wie nötig‘, denn das ergibt ein Maximum an Gestaltungsspielraum, und darum geht’s schließlich beim Customizing.
Wir haben uns zudem von sportlichen Einflüssen leiten lassen, und Mark Daniels hat ein waschechtes Hot-Rod-Konzept zu Papier gebracht“, führt Harley-Davidsons Styling-Manager Kirk Rasmussen aus. Das Herz der Breakout bildet der Twin Cam 110B mit 1.801 ccm Hubraum. Die Lackierung der Breakout stellt alles in den Schatten, was es bisher in der Serienfertigung gab. Drei verschiedene Lackvarietäten stehen zur Wahl – zwei mit Segmenten aus hochglanzpoliertem Metall, eines mit Segmenten aus Pigmentlack. Alle drei Lackierungen erfordern soviel Handarbeit, dass jeder einzelne Tank und jeder Fender tatsächlich als Einzelstück gelten darf.
Ein weiteres Design-Highlight bilden die neuen verchromten und polierten „Turbine“-Leichtmetall-Gussräder. Interessenten für diese bildschöne Maschine müssen aber geduldig sein. Wie man so hört, ist die „Breakout“ bereits vor Fertigungsbeginn so gut wie ausverkauft. Am besten, Sie fragen bei Ihrem Harley-Händler nach, ob noch eine Chance besteht, solch ein begehrenswerten Kracher zu ergattern. Neben der „Breakout“ gibt es noch drei andere CVO-Modelle, wie in jedem Jahr sind es Dickschiffe vom Schlage einer Road King, einer Ultra Classic Electra Glide und einer Road Glide Custom.